top of page

Geschichte

Die erste Taverne in Root war der „Alte Hirschen“, wo Hans Jakob Petermann bis zu seinem gewaltsamen Tode 1712 wirtete. Als einer der Rädelsführer von Volksaufständen in Folge des II. Villmergerkrieges wurde er am 20. September 1712 hingerichtet und sein Kopf an einer „langen isenen Stangen bei dem usseren Wegis Thurm“ in Luzern aufgesteckt.

 

Auf dem „Alten Hirschen“ lastete fortan ein von der Obrigkeit verhängtes Wirteverbot. Der Rat von Luzern erlaubte „auf sonderbahre Gnaden“ hin, den Kindern des Hingerichteten das Tavernenrecht zu verkaufen. Auf diese Weise kam wahrscheinlich das Tavernenrecht in den Besitz der Vorgänger von Anton Petermann, dem Erbauer des Rössli anno 1751.

 

1877 erweitern Alois und Andreas Petermann das Rössli mit einem grossen, dreigeschossigen Saal-Anbau im neoklassizistischen Stil.

Historisches Gebäude Rössli mit Anbau im Jahr 1930

Rössli mit Anbau ca. 1930

Operette im Jahr 1930 im Rössli

Operette „Muttersegen“ 1930 im Rössli von der Theatergesellschaft Root

Das Rössli ist und war immer schon das Herzstück von Root. Dies ist heute noch ersichtlich mit den noch verbliebenen Häusern in seinem Umfeld. Historisch wird das Rössli bereits während des Bauernkrieges 1653 erwähnt.

 

Seit 1863 wurde im Rössli Theater gespielt. Das Gasthaus wurde zum kulturellen Dorfmittelpunkt. Theatergesellschaft, Feldmusik, Orchesterverein, Christl. Soz. Arbeiterverein, Schützengesellschaft, Semper Fidelis, kath. Jünglingsverein, Turnverein, Handharmonikaclub und weitere Vereine organisierten hier ihre Anlässe. Auch  Chilbi, Lotto, Fasnachtsbälle und sogar die Gemeindeversammlungen fanden hier statt. Legendär und weit über die Dorfgrenze hinaus bekannt waren die vielen Operettenaufführungen der Theatergesellschaft Root.

Von 1982 – 1994 wirtete Bruno Steiner als letzter Wirt im Rössli. 1997 lässt Viktor Petermann den neoklassizistischen Anbau abreissen.

Nach Abbruchforderungen breiter Kreise wird das Rössli 1998 unter Denkmalschutz des Kantons Luzern gestellt. Während 24 Jahren steht das Rössli leer und wird als Geisterhaus und Schandfleck bezeichnet.

 

Nach 262 Jahren im Besitz der Familie Petermann wird das Rössli 2013 an die Stiftung Abendrot verkauft. Mit dem Spatenstich am Juni 2017 beginnt eine aufwändige Bauphase. Die Räume unter Denkmalschutz werden restauriert und mit einem modernern Anbau ergänzt. Seit Januar 2019 hat für das Restaurant mit dem passenden Namen „Rössli hü“ eine neue Ära begonnen.

Abriss des Hotel Rössli Root
bottom of page